Der erste Schritt zur erfolgreichen PMS-Therapie ist sicherlich, sich mit der Krankheit sehr genau auseinanderzusetzen. Zu diesem Zweck sollten Sie über mehrere Monate einen PMS-Kalender beziehungsweise ein PMS-Tagebuch führen, wo Sie täglich Ihre Symptome vermerken. Auch wenn Sie im ersten Moment davor zurückschrecken, sich so viel Arbeit zu machen, so lohnt sich die Mühe. Denn Sie erfahren auf diese Weise viel mehr über Ihre Beschwerden sowie Ihren Zyklus und entwickeln noch dazu ein sehr gutes Körpergefühl. Zwar ist viel Disziplin nötig, um einen PMS-Kalender zu führen, aber meistens stellt sich dabei schnell Routine ein.
Außerdem kann dies nicht nur Ihnen selber helfen, auch Ihr Gynäkologe stellt anhand der Aufzeichnungen fest, ob es sich tatsächlich um prämenstruelle Beschwerden handelt oder ob möglicherweise eine andere Grunderkrankung für die PMS Symptome verantwortlich sein könnte. Darüber hinaus fällt es dem Arzt auf diese Weise viel leichter, einen geeigneten Therapieplan zu erstellen. Auch während der Behandlung sollten Sie den PMS-Kalender weiterführen. Denn so lassen sich Erfolge und Misserfolge viel besser nachvollziehen.
Was steht im PMS-Kalender?
Im einfachsten Fall tragen Sie auf einer Kalenderblatt-Vorlage den ersten Tag Ihrer Periode ein – dies ist der Beginn eines neuen Zyklus – und kreuzen täglich aus den vorgegebenen Beschwerden die an, die bei Ihnen aufgetreten sind. Statt eines Kreuzes können Sie dort auch unterschiedliche Symbole für „leicht“, „mittel“ und „stark“ einsetzen.
Gehören Spannungsgefühle in den Brüsten und Wassereinlagerungen zu Ihren Symptomen, so könnte auch das Gewicht, täglich um die gleiche Uhrzeit gemessen, interessant sein. Ebenfalls sollten Sie die Tage der Menstruationsblutungen und deren Stärke aufzeichnen. Anhand der Temperatur nach dem Aufwachen können Sie den genauen Tag Ihres Eisprungs erkennen.
Genauer wird ein PMS-Tagebuch, wenn Sie beispielsweise zusätzliche Punkte, wie Streit in der Partnerschaft, Stress im Beruf oder leichte Infektionen auflisten. Auch können Sie sportliche Aktivitäten, Ihren Speiseplan oder absolvierte Entspannungsübungen in den Kalender eintragen. Denn je genauer Sie bei dem PMS-Tagebuch vorgehen, desto eher bemerken Sie, welche Faktoren die Symptome verstärken beziehungsweise lindern.
Sehr nützlich ist es außerdem, aufzuschreiben, welches oder welche Symptome Sie am jeweiligen Tag am meisten belastet haben. Da Rauchen, aber auch Alkohol, einige Medikamente und Koffein die Beschwerden oft verschärfen, vergessen Sie nicht, auch hierüber täglich Buch zu führen! Ihre Schlafgewohnheiten, Sexualität und ganz alltägliche Freizeitbeschäftigungen könnten ebenfalls interessant sein.
Sehr hilfreich finden es Betroffene, zusätzlich aufzuzeichnen, um welche Uhrzeit die Beschwerden am schlimmsten und wann am erträglichsten waren.
Auswertung des PMS-Kalenders
Wenn Sie Ihre Periode bekommen, können Sie mit recht großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass zwölf bis 16 Tage zuvor ein Eisprung stattgefunden hat. Am besten markieren Sie nachträglich diesen Zeitraum farblich oder durch eine Anmerkung am unteren Rand des Kalenderblattes. Kontrollieren Sie Ihre Kalendereinträge nun, so können Sie leicht feststellen, ob all Ihre Beschwerden mit der zweiten Zyklushälfte (also der Zeit nach dem Eisprung) zusammenhängen.
Wenn Sie das PMS-Tagebuch über mehrere Monate führen, bemerken Sie sicherlich schnell einige Zusammenhänge. So stellen viele Betroffenen fest, dass sich beispielsweise Depressionen verstärken, wenn der berufliche Stress zuvor besonders hoch war oder dass lange Spaziergänge vor den prämenstruellen Kopfschmerzen schützen. Häufig bekommen die Frauen allein durch das Führen des PMS-Kalenders ein so gutes Körpergefühl, dass sie rechtzeitig bemerken, wann sie besser einen Gang zurückschalten sollten.
Eisprung berechnen
Um den Tag des Eisprungs ganz genau zu bestimmen, hilft die Temperaturmethode, mit der Frauen auch ihre fruchtbaren Tage berechnen können. Das tägliche Notieren der Aufwachtemperatur wird deshalb vornehmlich zur natürlichen Verhütung und bei einem bestehenden Kinderwunsch angewendet.
Notieren Sie täglich Ihre Temperatur (möglichst zur gleichen Uhrzeit), direkt nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen. Da die so genannte Basaltemperatur, aufgrund normaler Hormonschwankungen, während der ersten Zyklushälfte mindestens 0,2 °C niedriger ist als während der zweiten Zyklushälfte, gibt der plötzliche Anstieg einen recht guten Aufschluss über das Datum des Eisprungs. Die Temperatur bleibt im Folgenden bis zur Menstruation erhöht und sinkt erst nach dem Einsetzen der Periode wieder ab. Allerdings kann es auch durch Infektionen, unregelmäßigen Schlafrhythmus, Alkoholkonsum, Fieber oder Stress zu einer Erhöhung der Basaltemperatur kommen. Dies sollte also zusätzlich vermerkt werden. Zur Kontrolle können Sie überprüfen, ob Ihr anhand der Temperaturmethode errechneter Eisprungtermin auch wirklich etwa 14 Tage vor der Periode liegt.
Tipp: PMS Kalender App
Für besonders praktisch halten wir eine PMS Kalender App, die es fürs iPhone und iPad gibt: „mKalender“, der Menstruationskalender von der Pharmafirma Sandoz. Ursprünglich ist diese App dazu gedacht, die fruchtbaren Tage zu berechnen und aufzuzeichnen. Aber neben der Menstruation können auch PMS Symptome wie Kopfschmerzen und Krämpfe festgehalten werden und zu jedem Tag könnnen Notizen hinterlegt werden. So hat man seinen PMS Kalender immer dabei, ohne sich mit Papier zu belasten. Und das beste: Die App wird gratis zur Verfügung gestellt!
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