PMS Hormone

PMS Symptome durch Antidepressiva behandeln

Auch wenn Ödeme, Kopfschmerzen und empfindliche Brüste den Frauen während der zweiten Zyklushälfte sehr zu schaffen machen, so sind es doch die psychischen Beschwerden, die PMS-Patientinnen am meisten belasten. Vor allem Frauen, die an der Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS) leiden, suchen nach geeigneten Mitteln, um ihre regelmäßig auftretenden depressiven Verstimmungen, Angstgefühle und Wutanfälle in den Griff zu bekommen.

Bestimmte Antidepressiva, die in den Kreislauf des Gewebehormons und Neurotransmitters Serotonin eingreifen, haben sich bei der Behandlung von PMS und PMDS bewährt. Da diese so genannten „Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“ (SSRI) aber nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen sind, sollten sie nicht immer die Mittel der ersten Wahl sein. In sehr schwerwiegenden Fällen, in denen die Frauen stark beeinträchtigt werden und auch eine Änderung des Lebensstils keine deutliche Verbesserung bringt, ist die Einnahme dieser Psychopharmaka aber sicherlich gerechtfertigt.

Doch auch hier gilt: Die Medikamente lindern nur die PMS Symptome, ändern aber nichts an den Ursachen. Eine gleichzeitige psychotherapeutische Behandlung ist daher sehr zu empfehlen.

Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen

Fluoxetin bei PMSUntersuchungen zeigen, dass viele Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer bei den seelischen prämenstruellen Beschwerden sehr gut helfen 1. So sprechen etwa 60 bis 75 Prozent der PMDS-Patientinnen auf das Mittel Fluoxetin ® positiv an. Es scheinen darüber hinaus auch Antidepressiva sehr gut zu wirken, die zwar vorwiegend die Serotonin-Aufnahme hemmen, denen aber gleichzeitig andere Mechanismen zugrunde liegen. Sie werden deshalb nur als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI), also nicht als selektiv, bezeichnet. Andere Antidepressiva, die nicht an den Serotoninstoffwechsel gekoppelt sind, gelten bei PMS als unwirksam.

Forschungen zeigen, dass bei Frauen, die an PMDS (prämenstruelle Dysphorische Störung) leiden, sehr häufig der Serotoninstoffwechsel gestört ist. Die SRI-Medikamente wirken direkt auf den Serotonin-Transporter und sorgen dafür, dass die Konzentration des Botenstoffs in der Gehirnflüssigkeit erhöht wird. Interessant ist, dass einige der Antidepressiva bei PMDS auch dann einen guten Effekt zeigen, wenn sie lediglich in der Lutealphase, also in der zweiten Zyklushälfte, eingenommen werden 2.

Teilweise dauert es bis zu acht Wochen, bevor die Frauen eine spürbare Besserung bemerken. In anderen Fällen stellt sich der gewünschte Erfolg bereits nach circa zwei Wochen ein.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

PMS Symptome lindernEs kann gerade in den ersten Tagen der Einnahme zu Problemen des Magen-Darm-Traktes kommen, besonders häufig sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Ebenfalls berichten viele Frauen über sexuelle Funktionsstörungen, etwa Orgasmusschwierigkeiten, die oft zum vorzeitigen Absetzen der Medikamente führen. Auch eine emotionale Abstumpfung ist möglich, so dass die Patientinnen nach der Einnahme der Antidepressiva beispielsweise unfähig werden, Gefühle zu empfinden oder zu weinen 3.

Kopfschmerzen, ein trockener Mund, übermäßiges Schwitzen, aber auch Schwindelgefühle, Schlafstörungen und Antriebslosigkeit können in der Einstellungsphase ebenfalls manchmal auftreten. Meistens verringern sich die Nebenwirkung aber im Laufe der Zeit.

Obwohl die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer nicht zu den klassischen Suchtmitteln zählen, sind körperliche und seelische Entwöhnungserscheinungen nach dem Absetzen recht häufig. So leiden 35 bis 78 Prozent der Patienten an einem SSRI-Absetzsyndrom, wenn sie fünf oder mehr Wochen mit den Medikamenten behandelt wurden und anschließend die Einnahme stoppen. Auch kann es nach dem Absetzen der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zu langfristigen sexuellen Funktionsstörungen kommen. Insgesamt gelten SSRI aber als ausgesprochen nebenwirkungsarme Psychopharmaka.

Da es bei jedem Medikament zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen (auch mit pflanzlichen Präparaten) kommen kann, ist es wichtig, sich vor einer gleichzeitigen Einnahme immer von dem behandelnden Arzt beraten zu lassen. Während der Schwangerschaft dürfen die Medikamente nicht eingenommen werden, da sie dem ungeborenen Kind in vielerlei Hinsicht sehr schaden können.

Das Absetzen und eine Dosisänderung müssen immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Gerade das abrupte Absetzen der SSRI kann unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben.

Bevor Medikamente eingenommen werden, um PMS Symptome zu lindern, sollte versucht werden, PMS natürlich zu lindern.

  1. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18448752
  2. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11041380
  3. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19721109

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3 Responses to PMS Symptome durch Antidepressiva behandeln

  1. Lindsay V 11. März 2012 at 14:57 #

    Von Antidepressiva und Chemie halte ich ja garnichts, vor allem wenn es um PMS geht. Immer gleich mit der Chemiekeule und dabei kann man es vorher auch mal mit natürlichen Mitteln und gesunder Ernährung versuchen. Da verstopft man sich die Leber nicht gleich mit Chemie. Meine Meinung dazu.

    • Anja 16. Juli 2018 at 18:24 #

      Schreibt wahrscheinlich nur Eine, die nie richtig PMS gehabt hatte. Manchmal ist dies die letzte Möglichkeit für Frauen, die Depressiv sind. Wenn es bei Ihnen mit anderen Sachen klappt, schön. Ansonsten einfach mal den Mund halten und nicht urteilen.

  2. Swantje 28. Februar 2013 at 17:18 #

    Seit mehr als 20 Jahren leide ich unter PMDS. Habe mit Psychiater und Gynäkologe alles ausprobiert (pflanzlich, höomp., Akkupunktur, Uniklinik) fast alle Antidepressiva waren erfolglos. Eins hätte ich nehmen können, hat anfangs noch funktioniert doch dann ging es nicht mehr wegen meinen Herzrythmusstörungen. Wechseljahrshormone waren ganz schlimm, so daß ich sie nach ca.5 Monaten wieder absetzen mußte. Dann ging es mir so schlecht das sogar Lithium nicht half.
    Jetzt nehme ich seit 2,5 Jahren ein Antiepileptikuim und PMDS ist einigermaßen zu ertragen. Würde liebend gerne auch ohne leben!

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