Moenchspfeffer; Vitex agnus castus

Mönchspfeffer

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist eine der wichtigsten Heilpflanzen, um auf natürliche Weise PMS Symptome zu lindern. Da die Heilpflanze dabei hilft, den Hormonhaushalt zu regulieren, wird sie auch bei unerfülltem Kinderwunsch, bei Wechseljahrsbeschwerden und bei Zyklusstörungen eingesetzt. Unterschiedliche Forschergruppen konnten beweisen, dass Mönchspfeffer die prämenstruellen Beschwerden etwa Brustspannen, Hautprobleme, Nervosität und Depressionen  bei vielen Frauen lindert 1.

Einer der Vorteile von Mönchspfeffer ist sicherlich, dass er nicht nur die PMS Symptome verringert, sondern die Ursachen – nämlich das durcheinandergeratene Hormonsystem bekämpft.

Heutzutage gelten Präparate aus Mönchspfeffer als die am häufigsten in gynäkologischen Praxen verordneten pflanzlichen Heilmittel. Aber es gibt auch natürliche Alternativen.

Einfluss auf die Prolaktinausschüttung

Eine Forschergruppe aus Göttingen untersuchte Frauen, die in der zweiten Zyklushälfte unter extremen Spannungen und Schmerzen der Brust litten. Zum einen stellten die Wissenschaftler dabei fest, dass die Prolaktinwerte der Patientinnen latent erhöht waren. Das Hormon Prolaktin, das während der Stillzeit die Milchbildung anregt, kann dazu führen, dass beispielsweise der Eisprung unterdrückt und der Zyklus gestört wird. Zum anderen konnten die Forscher zeigen, dass Mönchspfeffer die beschriebenen PMS Symptome vermindert und gleichzeitig den Prolaktinwert reduziert.

Außerdem stellten die Wissenschaftler anhand von Laboruntersuchungen und Tierversuchen fest, dass viele der Inhaltsstoffe Wirkungen zeigen, die der des nah verwandten Glückshormons Dopamin recht ähnlich sind. Neben vielen anderen Funktionen hemmt Dopamin unter anderem die Ausschüttung von Prolaktin in der Hirnanhangdrüse, so dass die Forscher hier einen Zusammenhang der positiven Eigenschaften des Mönchspfeffers vermuten 2.

Niedrige Prolaktinwerte fördern Bildung von Progesteron

Progesteron und MönchspfefferSinken die Prolaktinmengen im Blut, so regt dies über verschiedene Steuerungssysteme wiederum die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron an. Da bei vielen PMS-Erkrankten ein verminderter Progesteronspiegel während der zweiten Zyklushälfte festgestellt werden kann, bringt der Extrakt aus Mönchspfeffer das Gleichgewicht der Hormone also auf sanfte Weise wieder in Einklang. Die Progesteron-fördernde Wirkung nutzen auch Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, wenn die Unfruchtbarkeit durch eine Gelbkörperschwäche verursacht wird 3.

Andere Untersuchungen weisen darauf hin, dass der Extrakt aus Mönchspfeffer auch einen Einfluss auf andere Hormone etwa auf das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Luteinisierende Hormon (LH) hat. Diese sind ebenfalls an der Regulation des Menstruationszyklus beteiligt.

Dies zeigt, wie vielschichtig die Effekte der Heilpflanze sind. Dabei scheint aber nicht eine Substanz alleine für die positive Wirkung verantwortlich zu sein, vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel der ätherischen Öle, Farb- und Bitterstoffe und spezifischen Fettsäuren. Im Einzelnen werden unter anderem folgende Inhaltsstoffe des Mönchspfeffers für die gesunden Eigenschaften verantwortlich gemacht: Flavone, Iridiode, Aucubin, Agnusid, Casticin.

Der Schweizer Pharmazeut Dr. Daniel Berger, der für seine Forschungen am Mönchspfeffer mehrfach ausgezeichnet wurde, sieht hierin die Vorteile der Pflanzenheilkunde: „Man hat die ganze Palette der Stoffe und alle wirken auf ihre Art. Aber zusammen wirken sie eben noch besser.“ Während einer Studie konnte Dr. Berger feststellen, dass ein neu entwickelter Extrakt aus den Früchten von Vitex agnus castus bei zwei Dritteln seiner Patientinnen die PMS-Beschwerden linderte 4.

Der Strauch der Enthaltsamkeit

Moenchspfeffer; Vitex agnus castusMönchspfeffer ist bereits seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Damals wurde dem Strauch eine libidosenkende Wirkung nachgesagt, wodurch sich auch die heute noch gebräuchlichen Namen „Keuschlamm“ beziehungsweise „Keuschbaum“ erklären. In Klöstern des Mittelalters würzten Mönche und Nonnen ihre Speisen mit den scharfen Früchten des Mönchspfeffers, um ihre fleischlichen Lüste zu minimieren. Wissenschaftlich konnte diese Funktion von Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) allerdings nicht bestätigt werden 5. Vielmehr scheinen geringe Dosen von Mönchspfeffer den Sexualtrieb sogar zu fördern.

Mönchspfeffer – die Pflanze

Ursprünglich wächst der bis zu fünf Meter hohe Strauch im mediterranen Klima an Flussufern oder in Küstennähe. Der im Aussehen an Hanf erinnernde Mönchspfeffer blüht im Spätsommer angenehm duftend. Aus den zartrosa, weißen oder violetten Blüten entstehen die braunschwarzen Früchte, die für die Zubereitung unterschiedlicher pflanzlicher Arzneimittel genutzt werden.

Weitere Anwendungsgebiete des Mönchspfeffer

Neben dem Einsatz von Mönchspfeffer bei prämenstruellen Beschwerden, unerfülltem Kinderwunsch und Wechseljahrsbeschwerden, zeigt sich eine positive Wirkung auch bei Regelschmerzen und Blutungsstörungen. Männer nehmen die pflanzlichen Präparate beispielsweise bei Hoden- und Prostataentzündungen ein.

Anwendung des Mönchspfeffer

Es gibt viele verschiedene Mönchspfefferpräparate, die in der Apotheke erhältlich sind. Dabei sind Filmtabletten und Kapseln mit Trockenextrakten ebenso gebräuchlich wie Tropfen. Da sich einige der Inhaltsstoffe von Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) schlecht im Wasser lösen, bringt ein Teeaufguss hingegen oft nicht die gewünschten Erfolge. Um die positiven Effekte zu erzielen, ist eine mehrmonatige tägliche Einnahme erforderlich.

Da unterschiedliche Produkte auf dem Markt sind, sollten Sie sich immer nach den Angaben des jeweiligen Herstellers richten und die Packungsbeilage sorgfältig vor der ersten Einnahme durchlesen. Es empfiehlt sich außerdem, vor der Anwendung Ihren Arzt oder Heilpraktiker zu befragen, um für die auftretenden Symptome andere organische Ursachen auszuschließen.

Gegenanzeigen

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie ohne ärztliche Anordnung keine Mönchspfeffer-Extrakte verwenden. Auch jungen Mädchen wird von der Einnahme abgeraten.

Da die Inhaltsstoffe die Bildung der weiblichen Sexualhormone regulieren, sollten Frauen mit Brustkrebs und Tumoren der Hirnanhangdrüse ebenfalls auf Vitex agnus-castus verzichten. Denn vermutlich wird der Krankheitsverlauf dieser Krebsarten durch Östrogene und Gestagene beeinflusst und könnte sich möglicherweise durch Mönchspfeffer verschlimmern.

Nebenwirkungen

Zwar treten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Mönchspfeffer-Extrakten nur selten auf, doch berichten einige Frauen von einem juckenden Hautausschlag. Gelegentlich kommt es durch die Anwendung von Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) auch zu innerer Unruhe und Verwirrtheitszuständen. Recht oft liest man auch Berichte, das sich die Periode insgesamt verkürzt und verschiebt und dass daher Frauen weniger gut mit Mönchspfeffer zurecht kommen.

  1. zusammengefasst im Übersichtsartikel www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19469189
  2. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12809367
  3. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17211965
  4. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11129515
  5. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16156340

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15 Responses to Mönchspfeffer

  1. Melanie 28. November 2011 at 13:43 #

    Ein wirklich sehr schön recherchierter Bericht, Danke!
    Meiner besten Freundin hat Mönchspfeffer super geholfen. Lange Zeit hatte sie nichts gemacht und sich dann mit ihren Stimmungsschwankungen andauernd mit ihrem Freund gezofft. Der war total genervt. Die Beziehung wäre deshalb fast kaputt gewesen. Irgendwann hat sie angefangen Mönchspfeffer zu nehmen, seitdem ist sie viiiiel ausgelichener. Es dauert ungefähr drei Monate bis Mönchspfeffer wirkt.
    Ich habe es dann auch ausprobiert, aber meine Regel ist danach immer kürzer geworden, teilweise nur noch 24 Tage. Man weiss ja nie ob es damit zusammenhängt aber ich habe Mönchspfeffer wieder abgesetzt. Bei mir war es auch nicht ganz so schlimm, aber die Kopfschmerzen sind schon nervig. Man selber merkt es manchmal ja auch garnicht, wenn man sich komisch benimmt…

    • Flower1 1. Juni 2012 at 16:56 #

      das ging mir genauso. komisch und ich dachte ich wäre die einzige. werde hier mal weiter herumstöbern. hat jemand mal amitamin pms redux ausprobiert?

      • Sarah 18. Juni 2012 at 22:02 #

        Meine Erfahrungen mit Mönchspfeffer sind nicht gut. Hat überhaupt nichts gebracht, war alles trotzdem jeden Monat dasselbe. Ich hab mich sogar manchmal schwindelig gefühlt. Ich habe an verschiedensten Stellen Gutes über Nachtkerzenöl und Gamma Linolsäure gehört. Borago Officinalis hat sogar noch viel mehr Gamma Linolsäure und ist daher noch besser wirksam. Ich hab mir mal das PMS redux angeschaut und denke dass das bestimmt gut wirken kann. Werde es auf jeden Fall ausprobieren denn das mach ich nicht mehr mit, jeden Monat dasselbe…

      • Anni 21. Juni 2012 at 17:27 #

        Hallo Flower1,
        Ich hab Amitamin PMS Redux nicht probiert, kenn mich aber als Heilpraktikerin aus. Wir empfehlen bei uns in der Praxis auch immer die Kombination von Vitaminen und Kräutern und auch Linolsäure. Wenn ich mir die Rezeptur vom PMS Redux so anschaue, kann man das uneingeschränkt empfehlen. Allerdings musst Du schon zwei bis drei Monate Geduld haben. Vitamine und Mikronährstoffe sind immer eine Dauertherapie. Mit anderen Mitteln wie Mönchspfeffer ist das aber nichts anderes.
        Viel Erfolg!
        Anni

    • arual 10. Juli 2017 at 19:37 #

      NIE WIEDER MÖNCHSPFEFFER!
      Nach 2,5 Monaten unerträglicher Stimmungsschwankungen/Depressionen/ Wutausbrüchen (die der Mönchspfeffer ja eigentlich ausgleichen soll), die mich fast meine Beziehung gekostet hätten kam ich darauf, dass es mit vor zwei Jahren mal ähnlich ging (mehr Depression, weniger Wut). Damals, erinnere ich mich, nahm ich auch Mönchpfeffer, hatte ihn aber nach 2 Wochen wegen der Kopfschmerzen wieder abgesetzt. Als ich nun endlich auf den Zusammenhang kam, wollte ich es fast nicht glauben.
      Lieber habe ich geschwollene Brüste und Regelschmerzen, weswegen ich den Mönchpfeffer verschrieben bekam, als noch Mal so ausser mir zu sein.
      Ich habe leider keine ähnlichen Reaktionen im Netz gefunden, also habe ich mich entschlossen diesen Post zu verfassen.
      Scheisse dieses Zeug!

  2. Sandra 6. Januar 2012 at 18:59 #

    Schöne Zusammenfassung über Mönchspfeffer bei PMS. Ich frage mich jetzt nur, sollte ich es nehmen oder gibt es da Alternativen? Ich hab schon ne Menge über Nebenwirkungen wie Verschiebung der Regel und Magenprobleme gehört. Stimmt das? Danke!

  3. Maike D 15. Mai 2012 at 14:25 #

    Wenn man Wein im Garten pflanzen kann, kann man dann nicht auch Mönchspfeffer im Garten pflanzen? Ich meine nicht um das danach zu trinken (Mönchspfeffertee 😉 ), das wäre mir mit der Wirkung viel zu heikel… Nein, ich finde die Pflanze einfach schön und frage mich, ob die schon mal jemand im Garten gepflanzt hat, wieviel Sonne die braucht und welche Erde. Sorry, ich weiss, ist kein Gartenportal hier. Aber ich hab sonst nirgends vernünftige Info zu Mönchspfeffer als Pflanze gefunden.
    Danke!

  4. sarah 25. Mai 2012 at 07:29 #

    Ich hab das mal mit 9 Sternen bewertet. Meine damit aber nicht Mönchspfeffer sondern die Seite hier. Mönchspfeffer hat mir garnicht geholfen. Dieselben Brustspannungen und Heulkrämpfe wie eh und je. Habt ich nicht Tipps für Alternativen? Grazie!

  5. Butterfly 29. Mai 2012 at 17:40 #

    @ sarah: ich hab dir mal fünf sterne gegeben…
    @ Maike: ich hab mönchspfeffer auf dem balkon. Er wächst allerdings sehr hoch und in einem frostigen winter würde ich den lieber rein nehmen und vor frost schützen. Mir wurde gesagt das mönchspfeffer überall da auch wächst wo wein wächst. Ist eigentlich sehr problemlos und widerstandsfähig. Den kannst du auch mal im sommer zwei wochen alleine lassen und der vertrocknet nicht mal. Wenn du also nicht in hamburg wohnst-nur zu. Dein Gärtner solle zumindest im frühjahr welchen haben.

  6. Katrin 3. Juli 2012 at 12:04 #

    Mir hat Mönchspfeffer sehr gut und vor allem sehr schnell geholfen (z. B. bei Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen, PMS). Hoffe nur, dass das so bleibt. Nebenwirkungen konnte ich bis jetzt noch nicht feststellen. Hoffe auch, dass sich evtl. meine Haut verbessert (da man ja schon gelesen hat, dass sie sich von Mönchspfeffer verschlimmert, hoffe ich bei mir jetzt mal auf das Gegenteil – denn sie ist schon ziemlich schlimm … Rosacea seit einigen Jahren, die immer schlimmer wurde).

    • Julia 13. Juli 2012 at 13:04 #

      Bei mir hat Agnus Castus auch geholfen, die Brustschmerzen zu lindern. Meine Haut ist allerdings eher schlechter geworden seitdem ich mönchspfeffer nehm. 🙁

  7. Manuela 3. August 2012 at 22:41 #

    Ich nehme nun seit etwa einem halben Jahr Mönchspfeffer und habe damit angefangen wegen Depressionen und Angstzuständen nach der Schwangerschaft ( vor 2Jahren) und etwas besser ist es auf jeden Fall geworden! Unterstützend gehe ich aber auch zu einem Homöopathen der zb.Sepia ( je nach Symptomen usw.)verabreicht! Ausserdem mache ich Akkupunktur! Alles zusammen macht mein Leben wieder lebenswert! Allerdings habe ich oft Zwischenblutungen und der Zyklus ist verkürzt! Nehme ich aber gern in Kauf…

    • Carmen Al-Youssef 22. Januar 2017 at 10:02 #

      Mir geht es genau so. AngstZustände nach der Schwangerschaft. Mir hat man abgeraten agnus castus während der StillZeit zu nehmen. Bin jetzt unsicher wie ich mich verhalten soll. Will mein Baby endlich genießen und frei von Ängsten sein. Sollte ich agnus csstus trotzdem nehmen oder abstillen? Mein Baby ist fast 6 Monate alt.

  8. Irina 12. Oktober 2012 at 17:34 #

    Super Bericht, danke! Ich finde auch dass Mönchspfeffer super hilft, es braucht halt wirklich seine Zeit. Nehme jetzt Agnofem seit 1 Jahr und fühle mich wesentlich besser, vor allem vor der Periode!

  9. Sandra 9. Dezember 2012 at 21:11 #

    Also ich nehme es nun seit knapp 4 Wochen. Und ich muss sagen Besserung ist in Sicht. Zwar während der Periode fühlte ich mich schlapp und meine haut ist voll in der Pubertät. Das nehme ich in kauf. Ich kann es nur empfehlen. Wusste bis vor 2 Monaten nicht dass es sowas gibt ach ja
    und meine Depression lindert es auch ein bisschen

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