PMS Symptome und Stress hängen eng miteinander zusammen. Stress ist ein erheblicher Verstärker, aber nicht originäre Ursache des prämenstruellen Syndroms (PMS). Obwohl wir das Wort „Stress“ meist mit viel Arbeit in wenig Zeit, mit einer unangenehmen Situation oder mit einer insgesamt psychisch belastenden Lebenslage gleichsetzen, beschreibt es laut Definition eher die Reaktion unseres Körpers auf eine bestimmte Anforderung.
Schließlich antwortet unser Organismus in vielen Situationen mit der Ausschüttung sogenannter Stresshormone, die unter anderem den Blutdruck und die Herzfrequenz steigern und dafür sorgen, dass Glukose zur raschen Energienutzung freigesetzt wird. Gleichzeitig steigern sie die Aggressivität und die Körperkraft sowie die Herzfrequenz.
Stressreaktionen sind überlebenswichtig
Die typischen Reaktionen des Menschen auf Stressfaktoren hatten im Laufe der Evolution viele Vorteile. Denn kam ein Urzeitmensch in die Situation, einem gefährlichen Raubtier gegenüberzustehen, so musste sein Körper innerhalb kürzester Zeit handeln, um mit dem Leben davonzukommen. Der Mensch musste nicht nur beschließen, ob er sich für die Flucht oder für einen Kampf entscheidet, sondern dann auch seine Entscheidung so schnell und so gut in die Tat umsetzen wie nur möglich.
Zwar sind wir heute glücklicherweise nur noch sehr selten Situationen ausgesetzt, in denen es um Leben und Tod geht, doch gerät unser Körper weiterhin sehr oft in Stress. Allerdings sind die Gegebenheiten – etwa das Gespräch mit dem Chef, Mobbing in der Schule, eine überfüllte U-Bahn oder lauter Baustellenlärm – oft so, dass die typischen Stressreaktionen des Körpers keinerlei Hilfe bei der Bewältigung versprechen. Vor allem langanhaltender Stress wirkt sich deshalb negativ auf den gesamten Organismus aus. Denn die Stresshormone beeinflussen nahezu jedes Organ auf die eine oder andere Weise. Nachweislich hängt auch das Prämenstruelle Syndrom mit negativem Stress zusammen. Denn Stressfaktoren können die PMS Symptome verstärken.
Stress und die beteiligten Hormone
Zu den Stresshormonen, die direkt bei einer „Gefahr“ ausgeschüttet werden, dann allerdings nur Reaktionen von kurzer Dauer auslösen, gehören Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Während Adrenalin und Noradrenalin beispielsweise durch die Bereitstellung von Energiereserven und die angepassten Funktionen der Muskeln dafür sorgen, dass wir schnell fliehen oder kämpfen können, gilt Dopamin als das Glückshormon unseres Körpers. Der Botenstoff sorgt unter anderem dafür, dass wir die Anstrengung und Schmerzen, die beim Flucht- oder Kampfverhalten entstehen, nicht so stark wahrnehmen, um auch in späteren vergleichbaren Situationen wieder ähnlich zu reagieren.
Das Hormon Kortisol aus der Nebenniere hat einen langanhaltenden Effekt auf den Stoffwechsel und wirkt den typischen Stressreaktionen entgegen. Dauerstress führt deshalb dazu, dass wir ständig Kortisol produzieren, wodurch die Nebenniere ermüdet. Nach und nach kann sich dann die Produktion aller dort gebildeten Hormone verringern, was sich wiederum negativ auf den gesamten Organismus auswirkt.
Auch Prolaktin, das bei einer Überproduktion dafür bekannt ist, entscheidend in den weiblichen Menstruationszyklus eizugreifen, indem es beispielsweise den Eisprung verhindert und die Bereitstellung von Progesteron minimiert, wird bei Stress vermehrt ausgeschüttet. Welche Funktion Prolaktin bei der Stressbewältigung hat, ist bisher nicht bekannt. Fest steht aber, dass bei PMS-Patientinnen häufig ein erhöhter Prolaktin-Wert festgestellt wird.
Interessanterweise zeigt sich, dass Frauen oft anders auf Stressfaktoren reagieren als Männer. Auch dies hängt wahrscheinlich mit den frühzeitlichen Geschlechterrollen zusammen. Denn Frauen bevorzugen in Stresssituationen oftmals andere Strategien, um sich und ihren Nachwuchs zu sichern. So schließen sie sich beispielsweise schutzbietenden Gruppen an und bauen soziale Netzwerke auf, statt sich über Kampf- oder Fluchtverhalten zu behaupten 1.
Typische Stressfaktoren
Meist haben wir nur ein diffuses Gefühl, dass wir gestresst sind, ohne die Ursache wirklich benennen zu können. Fachleute raten Menschen, die unter Stress leiden zu einer grundlegenden Änderung ihres Lebensstils. Auch Frauen, die an PMS erkrankt sind, sollten sich Gedanken über mögliche Stressfaktoren machen und sich selber mehr Ruhe und Entspannung gönnen. Denn wer Stress minimiert, kann hierdurch oftmals die Beschwerden in den Griff bekommen und seine PMS Symptome lindern.
Oft fühlen wir uns durch alltägliche Dinge gestresst, etwa durch die Doppelbelastung als berufstätige Mutter, durch unseren eigenen Perfektionismus und durch die unüberschaubare Datenflut, die regelmäßig auf uns einprasselt.
Doch auch andere Faktoren, die wir nicht so einfach durch eine Lebensstiländerung abstellen können, setzten unser körpereigenes Stress-System in Gang. Hier einige Beispiele für Stress-Auslöser:
- Tod eines nahen Angehörigen
- Scheidungen und Trennungen
- Andauernder Schlafmangel
- Negative Emotionen, wie Trauer, Wut, Angst oder Schuld
- Mobbing
- Chronische Krankheiten und unentdeckte Infektionen
- Häusliche Gewalt
- Übermäßiger Konsum von Zucker und Koffein
- Alkoholismus
- Operationen oder Verletzungen
- Umweltgifte
- Extremes sportliches Training
- Depressionen
- Lärm
- Überschuldung und Armut
- Schichtarbeit
- Hohe Verantwortung
- Soziale Isolation, Verwahrlosung
- Extreme Langeweile
- Reizüberflutung
 PMS Symptome lindern
Haben Sie viel Stress und leiden Sie unter PMS Symptomen? Stress und PMS sind ein Teufelskreis und verstärken sich gegenseitig. Durchbrechen Sie diesen Teufelskreis! Aus den obigen Überlegungen lassen sich zwei am besten parallel anzugehende Strategien
- Arbeiten Sie aktiv an den Stressauslösern und reduzieren sie diese Schritt für Schritt oder kompensieren sie Stress durch Entspannungsübungen (z.B. PMS Symptome durch Yoga lindern).
- Erwägen Sie natürliche Hilfe bei PMS durch Naturheilmittel, die Ihren Hormonhaushalt auf sanfte Art wieder in Ordnung bringen (insbesondere Borago Officinalis oder Mönchspfeffer).
- www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10941275 ↩
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