PMS Symptome Kopfschmerzen und Migräne

PMS Symptome: Kopfschmerzen und Migräne

Zwar können regelmäßig auftretende Kopfschmerzen und Migräne viele Ursachen haben, doch sehr häufig wird das qualvolle Leiden durch hormonelle Schwankungen ausgelöst beziehungsweise deutlich verstärkt. Daher erstaunt es nicht, dass schätzungsweise etwa 30 Prozent der Frauen, die an PMS leiden, in der Zeit vor ihrer Regelblutung regelmäßig von Kopfschmerzen oder Migräneanfällen heimgesucht werden.

Spezifische Kopfschmerzen bei PMS

Obwohl es natürlich auch hier Ausnahmen gibt, so treten prämenstruelle Kopfschmerzen doch gehäuft in zwei charakteristischen Formen auf:

(1) Bei dem einen Kopfschmerz-Typ ist vor allem das Gesicht betroffen, wobei sich ein meist heftiger, anhaltender Schmerz von dem Scheitel und der Stirn bis zu den Augen und Wangenknochen zieht. Es wird vermutet, dass die Schmerzen hierbei vor allem durch die Flüssigkeitsansammlung in den Geweben verursacht werden. Denn die angeschwollenen Zellen blockieren die Nebenhöhlen, was zu einem beständigen Schmerzreiz führt. Gleichzeitig klagen die Betroffenen meist über Probleme bei der Atmung oder über Schnupfen, da die Wassereinlagerungen auch die Nasenkanäle verengen.

(2) Bei der zweiten Form handelt es sich um typische Spannungskopfschmerzen. Der hierbei auftretende pochende Schmerz in der Stirn (oft nur einseitig) wird durch das abwechselnde heftige Verkrampfen und Erschlaffen der zum Gehirn führenden Blutgefäße ausgelöst. Nicht selten ist diese Art der Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen assoziiert.

Prämenstruelle Kopfschmerzen oder menstruelle Migräne

PMS Symptome: Kopfschmerzen

PMS Symptome: Kopfschmerzen

Während viele PMS-Patientinnen während der zweiten Zyklushälfte über Kopfschmerzen klagen, fallen bei anderen Frauen regelmäßige Migräneattacken mit der Periode zusammen. Wissenschaftler grenzen diese beiden Arten der Kopfschmerzen normalerweise nur durch den Zeitpunkt des Auftretens voneinander ab. So bezeichnen Mediziner die Leiden, die (meistens sieben bis zwei Tage) vor der Menstruation beginnen und fast immer mit anderen typischen Symptomen des PMS einhergehen, als hormonelle Kopfschmerzen oder prämenstruelle Migräne.

Beginnen die Schmerzen erst am zweiten Tag oder später nach Einsetzen der Regelblutung, so handelt es sich, laut internationaler Einteilung für Kopfschmerzen (International Classification of Headache Disorders ICHD) um eine menstruelle Migräne. Doch eine klare Grenze ist dennoch nicht immer möglich. Denn nach eingehenden Untersuchungen betroffener Frauen geht ein serbisches Forscherteam davon aus, dass teilweise auch Kopfschmerzen, die erst nach dem Einsetzen der Periode auftreten, sich in keiner Weise von denen unterscheiden, die allgemein als Symptom von PMS angesehen werden 1.

Abfall des Östrogenspiegels können Kopfschmerzen auslösen

Mediziner sind sich einig, dass hormonell bedingte Kopfschmerzen, die kurz vor der Menstruation auftreten, vor allem durch den plötzlichen Abfall von Östrogen hervorgerufen werden. Denn während Schwangerschaft, Stillzeit und nach der Menopause kommen solche Kopfschmerzen bei vielen Betroffenen nicht vor 2. Einen Zusammenhang zwischen dem Absinken des weiblichen Sexualhormons Östrogen und den Migräneattacken konnte auch ein Forscherteam aus London bestätigen: Bei der Urinuntersuchung von 38 Betroffenen stellte sich heraus, dass die Kopfschmerzattacken gehäuft mit dem prämenstruellen Abfall des Östrogenspiegels zusammentrafen 3.

Studien weisen darauf hin, dass die weiblichen Geschlechtshormone außerdem die Verarbeitung von Schmerzreizen im Gehirn beeinflussen 4. Dies könnte dazu führen, dass die Hormonschwankungen während des Monatszyklus das Schmerzempfinden in den einzelnen Phasen verändern. Es ist also möglich, dass die Frauen in der zweiten Zyklushälfte Kopfschmerzen viel heftiger wahrnehmen.

Gleichzeitig führt die hormonelle Veränderung während der zweiten Zyklushälfte zu psychischen Veränderungen, die die Frauen wiederum anfälliger für Stressfaktoren machen. Und auch diese negativen seelischen Einflüsse gelten als potentielle Auslöser für eine Migräneattacke. Daher ist bis heute unter Wissenschaftlern umstritten, ob die prämenstruelle Migräne ein Symptom von PMS ist oder ob das Prämenstruelle Syndrom lediglich als spezifischer Auslöser für die Kopfschmerzen angesehen werden kann.

Klassifizierung des Prämenstruellen Syndroms: Kopfschmerzen typisch für PMS-C

Bei der Einteilung der PMS-Typen nach den häufigsten auftretenden Symptomen werden die Patientinnen mit Kopfschmerzen und Migräneattacken dem Typ-C (Craving = Verlangen) zugeordnet. Hierbei sind oft eine allgemeine Appetitsteigerung und der Heißhunger auf kohlenhydratreiche Lebensmittel an extreme Müdigkeit und starke Kopfschmerzen gekoppelt. Doch nicht immer müssen diese Beschwerden zusammenhängen.

 

  1. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21417101
  2. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18256855
  3. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16971700
  4. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21631476

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